Unbesorgt Kochen: Tipps für eine kinderfreundliche Familienküche
In der Küche gibt es viel zu erleben. Schon die Kleinsten finden es faszinierend, wenn man am Ofen Knöpfe drehen kann und auch in den Schubladen gibt es einiges zu entdecken. Schnell werden Schränke geöffnet und mit Töpfen gespielt.
Aber bei aller Spielerei gibt es in der Küche genügend Gefahrenquellen für Kleinkinder, die man mit einfachen Sicherheitsvorkehrungen umgehen kann.
Wird die Küche neugebaut, können direkt einige Maßnahmen getroffen werden, um diese von Anfang an für kleine Küchenhelfer sicherer zu machen:
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Sichere Geräte: Einbaugeräte wie den Backofen gibt es mit kalter Front d.h. das Glas ist isoliert und wird kaum warm. Genauso gibt es mittlerweile viele Backöfen, die einen Riegel haben, der eine Öffnung der Türe bei hocherhitzenden Vorgängen wie Pyrolyse verhindert.
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Heißes Essen, kalte Platte: Induktionsherde heizen nur den Topf auf, die Platte bleibt dabei vergleichsweise kalt und kühlt rasch ab.
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Auch für Sie ein Vorteil: Einbaugeräte (Geschirrspüler, Herd, Dampfgarer oder Ofen) direkt in rückenschonender Höhe anbringen. Dann haben es auch kleine Finger schwerer, diese zu erreichen.
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Sperrfunktion nutzen: Hochwertige Kochfelder haben Einstellungen, die das Touch-Bedienfeld sperren.
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Bei Fronten mitdenken: Zwar betrifft dieser Punkt weniger direkt die Sicherheit des Kindes als mehr die Langlebigkeit und Reinigung Ihrer Familienküche, trotzdem können bei der Entscheidung für eine Front ebenfalls Maßnahmen getroffen werden. Sie sollten vor allem auf hochwertige Materialien setzen und eventuell auf Hochglanz-Fronten verzichten. Im Zweifel kann ein Küchen-Profi Sie beraten, welches die richtigen Materialien für Sie sind.
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Ein eigenes Reich: Eine weitere Idee wäre, dem Kind eine Kochecke einzurichten, die auf seiner Höhe ist und in der es unter Beaufsichtigung helfen kann.
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Stromleisten: Anstatt der typischen Sicherungen für die Steckdosen können diese von Anfang an versteckt oder einfahrbar geplant werden. Ein Vorteil sowohl für Optik als auch für die Sicherheit.
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Wasserkocher: Es ist häufig ein Schreckensszenario, sollte das Kabel in Kinderhände gelangen und dieser von der Arbeitsplatte gezogen werden. Die sicherere Variante sind neue Wassersysteme wie Quooker oder Sprudelux.
Doch auch eine bereits bestehende Küche kann sicher gemacht werden. Denn die Empfehlung lautete ganz klar, dass Kindern in der Küche helfen können und sollten damit Sie lernen, umsichtig mit den Gefahren umzugehen. Außerdem macht zusammen kochen umso mehr Spaß. Folgende Spielregeln helfen dabei:
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Kinderschutzgitter: Die einfachste Variante, um Verbrennungen zu vermeiden, da man die Gitter sehr einfach vor dem Kochfeld oder Backofen anbringen kann.
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Kein Rennen, Toben und Klettern: Wenn das Kind gerne einen Blick in den Topf werfen möchte, dann Mithilfe eines Trittbretts oder eines Lernturms.
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Eingeklemmte Finger vermeiden: Was ist spannender für Kleinkinder, als alle Schränke und Schubladen zu erkunden? Bei den Schubladen kann direkt beim Einbau eine Sperre eingebaut werden, die verhindert, dass das Kind eine schmerzhafte Erfahrung macht.
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Prävention von Küchenunfällen: Wasserkocher, Mixer, Kaffeemaschine etc. sollten natürlich außer Reichweite aufbewahrt werden.
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Weitere Gefahrenquellen: Reinigungsmittel, Gewürze, Messer und alkoholische Getränke gehören selbstverständlich ebenfalls nicht in die Hände von Kindern. Beim Einräumen kann man vorausplanen, indem man sich Gedanken macht, wo diese Dinge untergebracht werden. Und wie wäre es mit einer niedrigen Schublade oder einem Schrank mit Tupperware, die ohne Bedenken von Kindern ausgeräumt werden kann? Damit hat man auch gleich eine tolle Beschäftigung für die Kleinen.
Aber bei aller Sicherheit sollten Sie Ihre komplette Küche nicht zum Sperrgebiet erklären und alles wegsperren. Kinder in ihrem Entdeckerdrang zu bremsen ist keine Lösung, denn auch das gehört dazu, zu lernen, wie man mit gewissen Gefahren umgeht.