5 Tipps für mehr Ergonomie in der Küche
Zusammengerechnet 3 Jahre seines Lebens verbringt man in der Küche.
Gerade deswegen sollte man seine Arbeitsprozesse und die Umgebung so planen, dass sie an den Nutzer angepasst sind. Neben Design sollte die Ergonomie bei der Planung eine große Rolle spielen.
Unter Ergonomie in der Küche versteht man, dass Höhe und Abstände an individuelle Bedürfnisse angepasst sind und die leichte Erreichbarkeit der Utensilien für einen reibungslosen Ablauf sorgt.
1. Ansprüche planen
Bereits bei der Planung kann man durch die richtigen Fragen sich den normalen Abläufen bewusst werden.
- Wer nutzt die Küche am meisten?
- Gibt es körperliche Beeinträchtigungen?
- Sind Sie Links- oder Rechtshänder?
- Welche Tätigkeit wird regelmäßig ausgeführt?
Eine große Rolle spielt selbstverständlich die Körpergröße. Gerade wenn mehrere Personen in der Küche mitwirken, sollten die Aufgabenbereiche an die jeweilige Höhe angepasst sein.
Über das reine Design der Küche hinaus kann man mit diesen Überlegungen die Funktionalität der Küche steigern.
2. Die richtige Arbeitshöhe
Sich während des Kartoffelschälens die ganze Zeit einen krummen Rücken zu machen, ist anstrengend und führt auf Dauer zu Rückenschmerzen. Deswegen ist es wichtig, dass die Arbeitsplatte die richtige Höhe hat.
Diese wird ermittelt, indem man Körpergröße und die Höhe der Ellbogen beachtet. Locker angewinkelt sollten die Ellbogen in etwa einen Abstand von ca. 12 cm zur Arbeitsplatte haben.
Fallstrick Hausschuhe: Tragen Sie normalerweise Hausschuhe? Dann müssen diese zusätzlichen Zentimeter bei der Planung mit beachtet werden. Oder planen Sie gerade einen Neubau mit einer Bodenheizung die Hausschuhe überflüssig macht? In dem Fall müssen die Schuhe beim Messen ausbleiben.
3. Bücken und Strecken
Schweres über den Kopf zu heben ist weder gut für den Rücken noch auf Dauer praktisch. In oberen Schränken sollte eher leichte Gegenstände gelagert werden.
Die Höhe der Schränke hängt wiederum von der Körpergröße ab. Sie sollten ohne großes Strecken erreichbar sein.
Bücken ist ebenfalls eine Bewegung, die dem Rücken nur im richtigen Maße guttut. Lebensmittel oder Küchengeräte, die man nicht so häufig braucht, sollten unten untergebracht sein.
Allgemein gilt: Das Schrankinnere sollte gut einsehbar sein. Das erreicht man durch Auszüge und Lösungen wie Apothekerschränke.
Einbaugeräte wie Backofen oder Geschirrspüler sollten auf Greifhöhe eingesetzt werden, wobei das oberste Blech nicht über Schulterhöhe sein sollte.
4. Laufwege planen
Damit es nicht unnötig umständlich wird, sollten Laufwege kurz geplant werden.
Dafür ist der Standort des Kühlschranks wichtig. Dieser sollte für alle Küchenhelfer zu erreichen sein, sodass man einfach Lebensmittel entnehmen kann, um diese direkt in der Küche zu verarbeiten, aber auch um Getränke oder den Aufstrich für das Frühstück zum Esszimmertisch tragen zu können.
Ebenso entscheidend ist der Geschirrspüler.
Ihr Geschirr geht drei Wege: vom Geschirrspüler in den Schrank, vom Schrank auf den Tisch, vom Tisch wieder in den Geschirrspüler. Sind diese Wege sinnvoll geplant ohne große Störungen?
Um den Geschirrspüler ungestört aus- und entladen zu können, ist es wichtig, ihn nicht über Eck zum Müll (z.B. unter der Spüle) oder zu den Schubladen oder Schränken zu setzen, in denen die Töpfe oder Geschirr eingeräumt werden müssen.
5. Die Zonen:
Zum vorherigen Punkt passend ist für die Ergonomie wichtig, sich der drei Zonen bewusst zu sein, die jede Küche hat:
1. Nassbereich
2. Kochbereich
3. Stationäre Geräte
Diese Bereiche sollten immer möglichst voneinander getrennt sein und sich nicht gegenseitig blockieren.